September 2016, ich bin wieder auf Fehmarn, diesmal begleitet von meinem Freund Peter.
In der Zwischenzeit hat es eine Menge Telefonate und E-Mails gegeben. Es ist das erste Mal das ich ein Schiff kaufe. Ich habe keine Erfahrung und es steht viel Geld auf dem Spiel. Meine Strategie, soviel Informationen wir nur möglich sammeln und nach Unterstützung suchen.
Auf Fehmarn treffen wir keinen geringeren als Edwin Jesse – den Erbauer des Schiffes. Edwin wird mich bei der Begutachtung des Schiffes unterstützen und all meine Fragen beantworten.
Da steht sie, immer noch in der Halle, wo auch sonst. Ein Probeschlag ist ohnehin nicht mehr drin, zu weit ist das Jahr fortgeschritten und man kümmert sich indes um ein Winterlager.
Ich stelle Fragen ohne Ende, Edwin erklärt mir alles und noch etwas mehr. Peter staunt ob der vielen Begriffe die nicht Bestandteil seines Sprachschatzes sind. Er hat zwar keine Ahnung vom Segeln aber er bietet mir eine moralische Stütze und seine Meinung, welche nicht durch einen fachlichen Hintergrund belastet ist, ist mir wichtig.
Wir schauen uns jede Ecke an, spielen an Knöpfen, öffnen Schapps und schauen unter die Bodenbretter. Edwin erklärt mir Besonderheiten wie das homokinetische Gelenk und das Auge in der Bilge an dem man das ganze Schiff anheben kann. Aber das Highlight ist sicherlich das Schiffsklo.
Mal im Ernst, mein erster Gedanke war das diese Installation aus dem Nachlass der legendären „Mir“, der russischen Raumstation, sein muss. So ein Klo hab ich noch nie gesehen. Aber ich erwähnte ja bereits, ich liebe das Besondere und das Teil gehört sicherlich dazu.
2 Gedanken zu „Zweite Begegnung“
Astrid, Du machst mich schmunzeln! Ist ein voellig normales Lavac Vakuum-Klo wie es tausendfach auf Schiffen verbaut wurde und immer noch wird, foolproof und absolut zuverlaessig, mit Henderson MK V-Pumpe. Was auf den einen oder anderen moeglicherweise etwas verwirrend aussehen mag ist die Tatsache, dass die Pumpe gleichzeitig mehrere Funktionen erfuellen soll, je nach dem wie die Ventile gestellt werden (Abpumpen aus der Toilette, Abpumpen aus dem Holding-Tank, umpumpen etc.). Einziger Unterschied ist hier vielleicht, dass die Schlaeuche nicht hinter einer Abdeckung versteckt sind. Mein Tip: nimm‘ Dir mehr als einen neuen Reparatursatz auf die Reise mit. Mit meinem Hollaendischen Ex war fuer mich Austausch alle 3 Monate faellig. Alleine haelt es bei mir normalerweise 9 – 12 Monate bis Austausch noetig ist manchmal laenger. Auch wenn man den Reparatursatz in vielen Ecken bekommt, ueberall ist er nicht erhaeltlich und ich zumindest finde es ziemlich irritant bei Ausfall der Pumpe und gleichzeitig Seegang auf die Puetz wechseln zu muessen.
Fair winds Dody
PS: Das oben ist ein anderer Peter als der von der Atair, oder?
Hallo Dody,
ja – das mit dem Lavac Vakuum-Klo hab ich ja auch herausgefunden aber ich fand dennoch die Installation so interessant dass ich mir eine Bemerkung hinsichtlich der „MIR“ nicht verkneifen konnte. Man möge mir meinen Humor verzeihen.
Nichtsdestotrotz war das untere Ventil falsch installiert worden. In der einen Stellung hat die Pumpe das Klo abgesaugt und in der anderen Stellung war die Pumpe blockiert. Dies war sicherlich nicht im Sinne des Installateurs und ich musste Leitungen und Verrohrung überprüfen um hinter die ursprünglich angedachte Funktion zu kommen. Nachdem ich das untere Ventil „richtig“ zusammengesetzt habe funktioniert es auch wie es soll – so mit ab- und umpumpen.
Danke auch für Deinen Hinweis sich einen Ersatz-Repsatz auf Lager zu legen. Das habe ich bereits gemacht denn eine Pütz ist wirklich keine Alternative.
Jo – das ist ein anderer Peter – nicht der von der ATAIR.
Eine handbreit Wasser unterm Kiel – Astrid