Wetter: ONO 4; sonnig; 16°
- Ich bin frustriert und mutlos, hab irgendwie den Faden verloren, trete auf der Stelle. Jetzt schon nen Bordkoller? Na das kann ja noch heiter werden.
Ich reiße mich zusammen und mach erst mal eine „OIL“. - OIL ist immer gut und bedeutet Open Issue List – eine „offene Punkte Liste“. Das hilft!
- Ich klariere das Deck, räume auf, schieße Leinen auf und entsorge den angefallenen Müll.
- Ich schraube die Hauptschalttafel ab. Versuche mich zu orientieren. Das Ethernetkabel für das Radarsignal ist zu kurz und ich muss es neu verlegen. Ich brauch nicht extra zu erwähnen dass das Kabel von der Werft verlegt wurde.
- Ich fahre nach Heiligenhafen in die große Marina und versuche hier einen Liegeplatz zu finden. Ich will weg aus Ortmühle. Leider ist der Hafenmeister – auch nach längerem Suchen – nicht aufzufinden. Mein Besuch in Heiligenhafen ist also nicht von Erfolg gekrönt.
- Wieder zurück in Ortmühle. Und wie ich so in der Abendsonne auf Axel warte und mir Schiffe anschaue werde ich überraschenderweise von der Besatzung der „Sportsfreundin“, einem großen, exklusiven und leistungsstarken Motorboot, auf einen Wein eingeladen. Wahrscheinlich halten sie mich wegen meines Outfits (Arbeitsjeans) für eine Segelschlampe. Dennoch – es ist kurzweilig und wir unterhalten uns nett. Tut gut nach so einem doofen Tag.
- Aber eine Sache liegt mir noch im Magen. Seit Tagen schiebe ich eine Sache vor mir her. Ich muss irgendwann tanken, Treibstoff bunkern. Allzu lange kann ich das nicht mehr aufschieben. Vielleicht morgen – mal schauen….